Zwei Leutkircher Schulen arbeiten enger zusammen
Schüler der Gemeinschaftsschule können leichter in Oberstufe der Geschwister-Scholl-Schule wechseln
Heinz Brünz (von links), Hans-Jörg Henle und Jan Henning Gesierich-Kowalski unterzeichnen
die Kooperationsvereinbarung, worüber sich auch die Gemeinschaftsschüler der Klasse 9a dahinter freuen.
Die Gemeinschaftsschule Leutkirch (GMS) und die Geschwister-Scholl-Schule (GSS) haben am Montagnachmittag einen Kooperationsvertrag geschlossen. Ziel der engeren Zusammenarbeit ist es, den Schülern der GMS nach dem Realschulabschluss den Übergang in die Oberstufe der GSS zu erleichtern.
„Etwas Neues, etwas Besonderes“ sei diese Kooperation, erklärte GSS-Schulleiter Heinz Brünz bei der Feierlichkeit zur Unterschrift der Kooperationsvereinbarung, durch die der Wechsel in die Oberstufe für die GMS-Schüler reibungslos stattfinden könne. „Das ist ein schönes Angebot für euch Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule“, sagte er in Richtung der Schüler der Klasse 9a der GMS, die zur Feierstunde in der Aula der GSS mitgekommen sind. Die Schüler dieser gemischten Klasse, mit Realschul- und Gymnasialniveau, sind mit die ersten GSS-Schüler, die von der Vereinbarung profitieren sollen.
Realschulabschluss auf Gemeinschaftsschule
Hintergrund der Kooperation ist der Umstand, dass zum Ende des nächsten Schuljahres die ersten Absolventen der GSS mit dem Realschulabschluss sich in Sachen Ausbildung oder weiterführende Schule orientieren sollen. Für Schüler mit dem entsprechenden Niveau sei neben dem allgemeinbildenden Gymnasium auch das berufliche Gymnasium der GSS eine attraktive Alternative, wie GMS-Schulleiter Jan Henning Gesierich-Kowalski erklärte.
Als vergleichsweise kleine Gemeinschaftsschule habe die GMS für eine eigene Oberstufe nicht genügend Schüler, so Gesierich-Kowalski. Das sei aber auch nicht schlimm. „Wir haben bereits zwei Oberstufen in Leutkirch, da brauchen wir keine weitere“, sagte er. Zumal die GMS mit der Kooperation ihren Schülern nun einen direkten Anschluss an die Oberstufe des mehrere Profile umfassenden beruflichen Gymnasiums der GSS bieten können. Ein weiterer großer Vorteil dabei sei, so Gesierich-Kowalski, dass die beiden Schulen so nah beieinander liegen, dass sie fast einen gemeinsamen Campus bilden würden.
Strategiegespräche zwischen Schulleitungen
Das Abkommen soll durch verschiedene Bausteine lebendig werden: Auf der Ebene der Schulleitungen finden Strategiegespräche statt, wechselseitige Hospitationen sollen das Verständnis der anderen Schulart sowie ihrer Lernkultur verbessern, und Schüler-Schnuppertage ermöglichen interessierten Schülern, die andere und meist recht unbekannte Schulart kennenzulernen. Berufspraktikumsplätze für Gymnasiasten im Primar- und Sekundarbereich der GMS runden das Angebot ebenso ab wie die gegenseitige Unterstützung bei Informationsabenden für Schüler und Eltern.
Konkret stimmen sich die beiden Schulen laut Kooperationsvereinbarung dazu unter anderem über die Schwerpunktsetzung beim Lehrinhalt ab, vor allem bei den Fächern mit einem erhöhten Anforderungsniveau. Außerdem tauschen sie sich auch über das Sprachkonzept sowie das Angebot der Profil- und Wahlpflichtfächer aus. So soll den GMS-Schülern eine regional verlässliche Perspektive auf dem Weg zum allgemeinen Abitur gegeben werden. Verantwortlich für die Kooperation sind die Lehrkräfte Marina Frey (GMS) und Markus Beckel (GSS).
Die Schirmherrschaft für die Kooperation hat Leutkirchs Oberbürgermeister Hans-Jörg Henle übernommen. Als Kreistagsabgeordneter sei er für die künftige Zusammenarbeit der städtischen Schule (GMS) und der Schule des Landkreises Ravensburg (GSS) perfekt geeignet, da er in beiden politischen Lagern aktiv ist, erklärte Gesierich-Kowalski. Henle betonte am Montagnachmittag, dass diese Zusammenarbeit der beiden Schulen „ein sehr guter und wichtiger Schritt für den Bildungsstandort Leutkirch“ sei. Da Leutkirch sowohl über ein G8 als auch über alle anderen weiterführenden Schulen verfüge, könne hier jeder Schüler individuell wählen, wie er zu seinem Bildungsabschluss kommt.
“Kein normaler Weg, aber ein sehr guter Weg“
Dass eine Schule unter städtischer Trägerschaft und eine unter Trägerschaft des Kreises so eng zusammenarbeiten, sei „kein normaler Weg, aber ein sehr guter Weg“, so Henle. Ein Weg, der für die beiden Schulleitungen und alle Beteiligten spreche.
Die Freude über diese Kooperation ist auch bei den GMS-Schülern selbst groß, wie Nelly, Fenya und Amelie aus der Klasse 9a erklärten. Alle drei sehen darin große Vorteile für ihre berufliche Zukunft. Amelie ist sich sicher, dass der Wechsel an die neue Schule durch die Zusammenarbeit einfacher werde.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierlichkeit am Montagnachmittag von Manuel Menig am Klavier. Als ehemaliger Schüler der Gemeinschaftsschule, der aktuell das technische Gymnasium der GSS besucht und auch noch im Jugendgemeinderat sitzt, die perfekte Besetzung für diesen Anlass.
(Quelle: https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-ravensburg/leutkirch_artikel,-schüler-der-leutkircher-gemeinschaftsschule-können-künftig-leichter-in-oberstufe-wechseln-_arid,11181264.html)